
Wie viel Geld bleibt Senioren im Monat zum Leben? Eine neue Auswertung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) zeigt: Jeder Fünfte ab 65 Jahren hat monatlich nicht mehr als 1.400 Euro netto zur Verfügung. Weitere 20 Prozent liegen zwischen 1.400 und 1.790 Euro. Nur die einkommensstärksten 20 Prozent im Ruhestand erreichen mehr als 2.870 Euro netto im Monat. Insgesamt betrifft die Erhebung 16,3 Millionen Menschen in Deutschland.
Einkommen im Ruhestand leicht gestiegen
Das mittlere monatliche Einkommen (Median) von Menschen ab 65 Jahren liegt derzeit bei 1.990 Euro. 2021 waren es noch rund 1.820 Euro, ein Anstieg um neun Prozent. Zum Vergleich: Die Gesamtbevölkerung hat ein mittleres Einkommen von 2.300 Euro – elf Prozent mehr als vor drei Jahren.
Hauptquelle: Renten und Pensionen
Rentnerhaushalte bestreiten ihr Einkommen zu 92 Prozent aus Renten oder Pensionen. Dazu kommen fünf Prozent aus Vermögen, zwei Prozent aus Erwerbstätigkeit und ein Prozent aus staatlichen Transferleistungen wie der Grundsicherung im Alter.
Deutliche Rentenlücke zwischen Männern und Frauen
Nach wie vor gibt es große Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Männer beziehen im Schnitt 2.320 Euro, Frauen nur 1.720 Euro brutto monatlich. Der sogenannte Gender Pension Gap liegt damit bei 25,8 Prozent – ohne Hinterbliebenenrente sogar bei 36,9 Prozent. Zwar hat sich der Abstand in den letzten Jahren leicht verringert, bleibt aber erheblich.
Mehr Menschen auf Grundsicherung angewiesen
Ende 2024 erhielten rund 739.000 Senioren in Deutschland Grundsicherung im Alter. Das sind sieben Prozent mehr als im Vorjahr und ganze 31 Prozent mehr als 2020. Etwa 4,1 Prozent der über 65-Jährigen sind damit auf staatliche Unterstützung angewiesen. Gründe sind neben gestiegenen Lebenshaltungskosten auch der Zuzug leistungsberechtigter Ukrainer.
Die Zahlen zeigen: Trotz steigender Renten bleibt die finanzielle Lage vieler Ruheständler angespannt. Besonders Frauen und alleinlebende Senioren sind von Altersarmut bedroht.

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