Veganer ticken politisch anders – Studie zeigt klares linkes Profil

Demonstration (über Kelly)
Demonstration (über Kelly)

Veganer unterscheiden sich nicht nur in ihrer Ernährung von der Allgemeinbevölkerung, sondern auch in ihren politischen und gesellschaftlichen Einstellungen. Das zeigt die bislang größte Umfrage im deutschsprachigen Raum zu diesem Thema, durchgeführt von vegan.eu.

Klare Parteipräferenzen

Die Auswertung der Daten von 2.100 Befragten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ergibt: Wären nur Veganer wahlberechtigt, würden CDU/CSU, SPD, FDP und AfD an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Knapp 40 Prozent würden die Linkspartei wählen, rund 32 Prozent die Grünen und sieben Prozent die Tierschutzpartei.

Gesellschaftliche Haltung: Klima, Flucht, Gleichheit

Besonders deutlich weichen die Einstellungen bei zentralen Zukunftsfragen ab:

  • 65 Prozent der Befragten sehen den Klimawandel als größte Sorge – in der Allgemeinbevölkerung dominiert hingegen das Thema Zuwanderung.
  • Mehr als 85 Prozent lehnen eine Abschottungspolitik gegenüber Geflüchteten ab und fordern sichere Fluchtwege.
  • Über 90 Prozent sprechen sich für Tierrechte, Diversität, soziale Gleichheit und drastische Maßnahmen gegen den Klimawandel aus.

Links, empathisch, antiautoritär

In der politischen Selbstverortung ordnen sich 83,3 Prozent der Veganer klar links ein. Nur 3,8 Prozent sehen sich rechts, verglichen mit 16 Prozent in der Gesamtbevölkerung. Die Zustimmung zu autoritären Aussagen liegt ebenfalls deutlich niedriger. Zudem sehen fast neun von zehn Befragten eine weltweite Rechtswende und 86,5 Prozent eine konkrete Gefahr eines neuen Faschismus. Donald Trump bewerten über 91 Prozent als Bedrohung für die Welt.

Fazit der Studie

Die Ergebnisse verdeutlichen ein eigenständiges Profil der veganen Community: stark linksorientiert, internationalistisch, klima- und menschenrechtsfokussiert. „Empathie, Mitgefühl und Gerechtigkeit stehen im Zentrum der politischen Überzeugungen vegan lebender Menschen“, fasst der Forscher Dr. Guido F. Gebauer zusammen.

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