
Rund 136.000 Herz-Kreislauf-Stillstände im Jahr – das ist keine abstrakte Zahl, das bedeutet: Jeden Tag sterben Menschen, die gerettet werden könnten. Denn die Wahrheit ist unbequem: In Deutschland beginnen zu wenige mit der Reanimation, wenn es darauf ankommt. Aus Angst, etwas falsch zu machen, aus Unsicherheit oder schlicht, weil man es nie wirklich gelernt hat.
Andere Länder sind uns längst voraus. Dort gilt Wiederbelebungstraining an Schulen als selbstverständlich, Ersthelfer-Apps sind flächendeckend im Einsatz. Bei uns dagegen wird noch diskutiert, ob Reanimation überhaupt in den Lehrplan gehört.
Es geht um nicht weniger als Leben – vielleicht das des eigenen Partners, Kindes oder Nachbarn. Wer im Notfall zögert, verliert wertvolle Minuten, die über Überleben und bleibende Schäden entscheiden. Wir brauchen endlich Mut zu klaren Schritten: verpflichtendes Training an allen Schulen, regelmäßige Auffrischung für Erwachsene, konsequente Förderung von Ersthelfer-Netzwerken.
Eine Gesellschaft, die Leben retten kann, ist eine stärkere Gesellschaft. Wegschauen darf keine Option mehr sein.

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