Wildunfälle im Herbst: Warum jetzt 10 % mehr Gefahr auf Deutschlands Straßen droht

Wildwechsel (über Versicherungskammer)
Wildwechsel (über Versicherungskammer)

Jedes Jahr zählt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) rund 280.000 Wildunfälle in Deutschland. Mit Beginn des Herbstes steigt das Risiko laut Statistik um rund zehn Prozent. Die Versicherungskammer warnt deshalb vor erhöhter Gefahr auf den Straßen und gibt Hinweise, wie Autofahrer reagieren sollten.

Warum das Risiko im Herbst steigt

Besonders in den frühen Morgenstunden und in der Abenddämmerung sind Wildtiere wie Rehe oder Wildschweine unterwegs. Sie queren häufig unvermittelt die Fahrbahn – vor allem auf Landstraßen. Paul Martens, Hauptabteilungsleiter Kraftfahrtversicherung im Konzern Versicherungskammer, rät deshalb: „Autofahrer sollten das Tempo anpassen, stets bremsbereit sein und die Hinweisschilder ernst nehmen. Bei 80 statt 100 km/h ist der Bremsweg um 25 Meter kürzer. Das kann Leben retten.“

Verhalten im Ernstfall

Kommt es trotz Vorsicht zum Zusammenstoß, sind drei Schritte entscheidend:

  1. Unfallstelle absichern,
  2. Polizei verständigen,
  3. das verletzte oder verendete Tier nicht anfassen.

Nur wenn Polizei oder Jagdpächter informiert werden, gibt es eine sogenannte Wildbescheinigung – wichtig für die Meldung bei der eigenen Versicherung. Offiziell gilt als Wildunfall der Zusammenstoß mit sogenanntem Haarwild. Dazu zählen etwa Hirsche, Rehe, Wildschweine, Füchse, Hasen, Dachse, Luchse, Gämse, Murmeltiere oder Fischotter. Nicht erfasst sind Vögel, Igel oder Kriechtiere.

Versicherungsschutz im Überblick

Ein Zusammenstoß mit Haarwild ist in der Teilkaskoversicherung abgesichert – ohne Rückstufung. Schäden durch Haus- und Nutztiere wie Hunde, Katzen oder Rinder sind in vielen Policen dagegen nicht automatisch enthalten. Tritt der Wildunfall auf dem Weg zur Arbeit ein, kann er zudem als Wegeunfall eingestuft werden. In diesem Fall übernimmt die Berufsgenossenschaft mögliche gesundheitliche Folgen.

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