
Ein plötzlicher Herz-Kreislauf-Stillstand kann jeden treffen – zuhause, im Büro oder auf der Straße. Jährlich sind in Deutschland rund 136.000 Menschen betroffen. Oft entscheidet schnelles Handeln über Leben und Tod. Doch viele fühlen sich im Ernstfall unsicher. Dieser Ratgeber zeigt, wie Laien im Notfall richtig reagieren können.
1. Prüfen: Bewusstsein und Atmung
- Ansprechen und rütteln: Reagiert die Person nicht, sofort prüfen, ob sie atmet.
- Atmung kontrollieren: Den Kopf leicht überstrecken, hören und fühlen, ob Atemzüge vorhanden sind (max. 10 Sekunden).
- Keine Atmung oder unsicher? Sofort den Notruf 112 wählen.
2. Alarmieren: Hilfe holen
- Den Notruf 112 wählen und Standort durchgeben.
- Falls möglich, umstehende Personen um Hilfe bitten – zum Beispiel, um einen Defibrillator (AED) zu holen.
- Telefon auf Lautsprecher stellen: So kann die Rettungsleitstelle den Helfer direkt anleiten (Telefonreanimation).
3. Drücken: Herzdruckmassage starten
- Handballen auf die Mitte des Brustkorbs setzen, zweite Hand darauflegen.
- Arme durchstrecken und kräftig drücken: 100–120 Mal pro Minute, ca. 5–6 cm tief.
- Rhythmus-Tipp: Viele Experten empfehlen, sich an Songs wie „Stayin’ Alive“ zu orientieren – gleichmäßiger Beat hilft.
- Nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft oder die Person wieder selbständig atmet.
4. Beatmung – nur wenn sicher
- Wer geübt ist, kann nach 30 Druckmassagen zwei Atemspenden geben.
- Wer unsicher ist: Besser nur durchgehend drücken – auch so werden Leben gerettet.
5. Defibrillator einsetzen
- Ist ein AED verfügbar, sofort einschalten und den Anweisungen folgen.
- Die Geräte sind selbsterklärend und geben Schritt für Schritt Anweisungen.
- Elektroden wie gezeigt anbringen und Anweisungen des Geräts befolgen.
6. Dranbleiben
- Nicht aufgeben! Jede Minute zählt. Bereits wenige Minuten ohne Hilfe können zu irreparablen Schäden führen.
- Durchhalten, bis professionelle Hilfe übernimmt.
Extra-Tipp: Training schafft Sicherheit
Viele Unsicherheiten lassen sich durch regelmäßige Reanimationstrainings abbauen. Schon kurze Schulungen – etwa in Erste-Hilfe-Kursen oder an Schulen – geben die nötige Routine. Experten empfehlen, das Wissen alle zwei Jahre aufzufrischen.

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